Akademisches Lehrkrankenhaus der Philipps Universität Marburg
Dr. med. Arkadiy Radzikhovskiy erklärt Kollegen eine Röntgenaufnahme

Behandlungsschwerpunkte der Klinik für Allgemein- & Viszeralchirurgie

Hernienchirurgie

Die operative Behandlung von Eingeweidebrüchen gehört zu den ältesten und noch immer häufigsten Aufgaben von Allgemein- und Viszeralchirurgen und somit zu den wichtigsten Aufgaben eines Krankenhauses der Grund und Regelversorgung. Das Kreiskrankenhaus Frankenberg hat hierin seit Jahrzehnten überregionale Bedeutung. Die Operationstechniken haben sich ständig weiterentwickelt, so dass heute jedem Patienten mit einem Bruch/einer Hernie ein „maßgeschneidertes“ Behandlungsangebot gemacht werden kann. Das ist deshalb bei diesem Krankheitsbild so besonders wichtig, weil gerade bei Brüchen die Besonderheiten des Einzelfalls berücksichtigt werden müssen; deshalb darf nicht „nach Schema F“ entschieden, beraten und operiert werden. Die Behandlungskonzepte umfassen sowohl offene als auch minimalinvasiver Operationsverfahren mit und ohne Einbau von Netzimplantaten sowie auch plastische Rekonstruktionen der Bauchwand durch die so genannte „Ramirez-Plastik“. Die individuelle Beratung über die zu wählende Operationsmethode erfolgt in der Herniensprechstunde des Medizinischen Versorgungszentrums.

Tumorchirurgie

Für die meisten Patienten, die an bösartigen Tumoren im Verdauungstrakt erkranken, liegt die einzige Heilungschance in der rechtzeitigen Operation. Gleichzeitig sind viele andere Fachdisziplinen an der Diagnostik sowie der Vor- und Nachbehandlung beteiligt, die nicht alle am Kreiskrankenhaus Frankenberg vorhanden sind; deshalb ist die Kooperation mit einem onkologischen Zentrum hier besonders wichtig für die Behandlungsergebnisse: kein Patient soll schließlich einen Nachteil dadurch haben, dass er im Kreiskrankenhaus operiert wird. Daher hat sich die Klinik in der Krebschirurgie auf die Behandlung von Magen- und Dickdarmkarzinomen beschränkt; Patienten mit anderen Tumorarten, wie Bauchspeicheldrüsen und Speiseröhrenkrebs, sind besser in der Uniklinik Marburg aufgehoben und werden dorthin weitervermittelt.

Bei der Behandlung bösartiger Tumore des Magens und des Dickdarms kooperiert die Allgemein- und Viszeralchirurgie eng mit der „Schwesterabteilung“ für Gastroenterologie im Kreiskrankenhaus. Alle diagnostischen Verfahren, die für die Behandlungsplanung benötigt werden (Endoskopie, CT, MRT, Endosonographie), sind im Kreiskrankenhaus vorhanden. Alle Patienten werden präoperativ in der Tumorkonferenz in der Uniklinik in Marburg vorgestellt. Bei Krebstumoren des Enddarms (Rektum-Carcinom) wird, falls erforderlich, die Strahlenbehandlung in Marburg durchgeführt. Die eigentliche Operation erfolgt dann am Kreiskrankenhaus Frankenberg. Die Behandlungsergebnisse stehen bei einer sorgfältigen Planung und gewissenhaften Operation nicht hinter denen eines großen Darmzentrums
zurück.

Schilddrüsenchirurgie

Die operative Behandlung von gut- und bösartigen Erkrankungen der Schilddrüse ist traditionell ein Schwerpunkt der Frankenberger Klinik. Das besondere Augenmerk liegt hierbei auf der Vermeidung von Komplikationen, besonders von Schädigungen der Stimmbandnerven und der Nebenschilddrüsen. Die modernen Verfahren, die hierzu erforderlich sind, werden schon lange in der Frankenberger Klinik für Allgemein- und Viszeralchirurgie eingesetzt, so dass hier die Komplikationshäufigkeit außerordentlich gering ist. Die Klinik kooperiert mit den umliegenden Praxen für Nuklearmedizin,
die in der Regel die Vordiagnostik durchführen. Die Beratung über die operative Behandlung erfolgt in der Sprechstunde des Medizinischen Versorgungszentrums, wo auch bei Bedarf die Diagnostik vervollständigt und der Termin für eine eventuelle Operation geplant wird. Patienten mit Schilddrüsenerkrankungen sind also in Frankenberg in erfahrenen und sicheren Händen.