Akademisches Lehrkrankenhaus der Philipps Universität Marburg

Ein Herz für Brustkrebs-Patienten

Der Geschäftsführer Gerhard Hallenberger (r.) und Chefarzt Dr. Volker Aßmann (l.) bedankten sich für das langjährige ehrenamtliche Engagement bei den Vertreterinnen der „Rostigen Nadeln“: Heike Berthold, Petra Käufer und Siglinde Wilke (Mitte, v.r.n.l.).

Handarbeitskreis „Rostige Nadeln“ spendet selbstgenähte Herzkissen

Frankenberg, 20. November 2018. Das Kreiskrankenhaus Frankenberg freut sich über das ehrenamtliche Engagement des Handarbeitskreises „Rostige Nadeln“ aus Höringshausen. Die fleißigen Näherinnen fertigen Kissen in Herzform für Patientinnen der Klinik für Gynäkologie. Sie unterstützen damit Brustkrebs-Patientinnen und Patienten (es gibt auch Männer, die an Brustkrebs erkranken), praktisch und emotional.

„Jede achte Frau erhält in Deutschland die Diagnose Brustkrebs“, berichtete Chefarzt Dr. Volker Aßmann. „Viele von Ihnen müssen sich einer Operation unterziehen, bei der das krankhafte Gewebe und in der Regel Lymphknoten im Achselhöhle, sogenannte Wächterlymphknoten entfernt werden.“ Nach dieser Operation kommen die Herzkissen zum Einsatz. Durch ihre besondere Form mit langgezogenen „Ohren“ können die Kissen unter den Arm geklemmt werden und passen sich der Körperform an. Dr. Aßmann erklärt: “Die Herzen polstern so die Operationsnarbe ab und lindern damit den Wundschmerz, während der Lymphabfluss gefördert wird. Den Näherinnen, die uns schon so viele Jahre ehrenamtlich unterstützen, gebührt unser Dank und unsere Anerkennung.“

Die Herzen erfüllen noch einen weiteren wichtigen Zweck. Die aus Stoff mit freundlichen, farbenfrohen Mustern hergestellten Kissen trösten die Betroffenen, für die die Diagnose Brustkrebs eine schwere Bürde ist. Jedes Herz wird zudem mit einem Mut machenden Spruch versehen. Heike Berthold vom Handarbeitskreis berichtete: „Bei uns treffen Dankesbriefe von den Patientinnen und häufig auch von Ihren Ehemännern oder Partnern ein, die über die Herzen und die dadurch gezeigte Unterstützung und Anteilnahme sehr gerührt sind.“ Siglinde Wilke ergänzte: „Wir sind selbst Frauen und jede von uns kann zur Betroffenen werden. Wir helfen gerne und möchten mit unseren Kissen aufmuntern.“

 

Hintergrund

Der Handarbeitskreis „Rostige Nadeln“ näht und stopft die Herzkissen schon seit 2012 für die Patientinnen in Frankenberg. Die Aktion geht auf einen Aufruf in einer Handarbeitszeitung zurück, die zur Herstellung der Kissen anregte. Die Frauen treffen sich regelmäßig zum gemeinsamen Handarbeiten in Höringshausen. Sie interessieren sich auch besonders für alte Handarbeitstechniken. So haben sie sich vor kurzem eine Schafschur angeschaut und sind dabei, die dort gewonnen Wolle selbst zu spinnen, zu färben und weiter zu verarbeiten. Wer Spaß am Handarbeiten hat und/oder die Frauen bei der Fertigung der Herzen unterstützen möchte, kann sich unter folgender Email-Adresse an Frau Berthold wenden: HeikeBerthold65@web.de

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