Akademisches Lehrkrankenhaus der Philipps Universität Marburg

Kreiskrankenhaus Frankenberg initiiert Klinisches Ethikkomitee

Die Mitglieder des Etikkomitees mit der Gastreferentin war Frau Regine Wagner (Richterin und Direktorin Amtsgericht Frankenberg)
Einige Mitglieder des Ethikkomitees bei einer der letzten Sitzungen. Als Gastreferentin war Frau Regine Wagner (Richterin und Direktorin Amtsgericht Frankenberg) eingeladen. v.l.: Dr. med. Elisabeth Pryss (Chefärztin der Klinik für Innere Medizin), Dr. med. Hannes Gabriel (Chefarzt der Klinik für Anästhesiologie und Intensivmedizin), Dr. med. Wael Marouf (Sektionsleiter Neurologie), Susanne Gonswa-Neuhaus (Oberärztin Geriatrie, Palliativmedizin), Richterin Regine Wagner, Pfarrerin Sabrina Niemeyer (Krankenhausseelsorgerin), Margarete Janson (Geschäftsführerin), Claudia Müller-Harendza (Palliativpflegekraft), Prof. Dr. med. Florian Metzger (Ärztlicher Direktor der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Haina), Nicole Rudolph (Oberärztin Innere Medizin und Transplantationsbeauftragte der Kreisklinik)

Hilfe bei der Entscheidungsfindung in Grenzsituationen der modernen Medizin

Das Kreiskrankenhaus Frankenberg hat auf Initiative der Chefärztin der Abteilung Innere Medizin Dr. Elisabeth Pryss MHBA ein Ethik-Komitee ins Leben gerufen. Das Komitee wird beratend tätig bei fallbezogenen ethischen Konflikten und kann von den Mitarbeitenden des Kreiskrankenhauses um Mithilfe gebeten werden.

„Das KEK (Kliniksches Ethikkomitee) …. ist ein Forum für schwierige und moralisch kontroverse Entscheidungen in Grenzsituationen der modernen Medizin, das eine Hilfestellung beim Umgang mit ethischen Fragestellungen in der Krankenversorgung geben soll. Insbesondere soll das KEK diejenigen, die konfliktbehaftete Entscheidungen treffen müssen oder davon betroffen sind, bei der Entscheidungsfindung unter Berücksichtigung der ethischen, medizinischen, pflegerischen, ökonomischen und juristischen Aspekte unterstützen.“ Auszug aus der Satzung.

Ein interdisziplinäres Team

Das interdisziplinäre Team tritt zusammen, wenn Unterstützung bei der Entscheidungsfindung zur weiteren Therapie bei kritisch kranken Patienten angefragt wird. Dabei geht es häufig aber nicht nur um Therapieentscheidungen im letzten Lebensabschnitt eines Menschen. Es wird berücksichtigt, wie der weitere Verlauf bei unterschiedlichen medizinischen Maßnahmen oder eventueller Einstellung dieser Maßnahmen zu erwarten wäre. Maßgeblich ist dabei, den (mutmaßlichen) Willen des Patienten zu ermitteln. Im besten Fall hilft dabei eine vorliegende Patientenverfügung, doch diese liefert nicht immer für alle möglichen Szenarien eine eindeutige Antwort.

Empfehlungen für Behandler und Angehörige

Das Ethikkomitee hat keine Weisungsbefugnis. Es spricht lediglich eine Empfehlung aus, mit der alle an der Therapie beteiligten Mitarbeiter und auch die Angehörigen davon ausgehen können, weiterhin zum Wohle des Patienten zu handeln. Um diese Empfehlung auf eine breite Basis stellen zu können, gehören Mediziner des Kreiskrankenhauses verschiedener Fachrichtungen (Intensivmedizin, Innere Medizin, Palliativmedizin, Neurologie, Geriatrie) zum Komitee, Fachpflegekräfte aus der Intensivpflege und der palliativen Versorgung, die Krankenhausseelsorgerin Pfarrerin Sabrina Niemeyer und die Geschäftsführerin Margarete Janson. Seine psychiatrische Expertise bringt dankenswerterweise Herr Prof. Dr. med. Florian Metzger (Ärztlicher Direktor der Vitos Klinik für Psychiatrie und Psychotherapie Haina) ein.

Bei Bedarf werden zur Beratung auch Juristen und weitere externe Behandler des Patienten zu Rate gezogen.

Neben der fallbezogenen Aktivität möchte das Ethik-Komitee auch die ethische Sensibilisierung, Kommunikation, Analyse, Argumentation und Entscheidungskompetenz von Mitarbeitern des Krankenhauses in medizin-ethisch schwierigen Situationen durch Fortbildung und Supervision stärken. Dazu trifft sich das Team regelmäßig.

Als Vorsitzender des Komitees fungiert Herr Dr. Hannes Gabriel, Chefarzt der Anästhesie und Intensivmedizin an der Kreisklinik.

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