"Mini-Cooper" auf der Geriatrie
Therapiehund-Welpe tritt in Mamas Pfotenstapfen
Im Kreiskrankenhaus Frankenberg werden schon seit einigen Jahren ausgebildete Therapiehunde in der geriatrischen Abteilung eingesetzt. Nun ist mit dem Border Collie Welpen Cooper schon die dritte Hunde-Generation im Einsatz. Cooper ist gerade 13 Wochen alt und seit kurzem regelmäßig mit seinem Frauchen Stefanie Birkenbusch im Krankenhaus. Er ist ein Sohn der erfahrenen Therapiebegleithündin Nala und möchte nun in ihre Pfotenstapfen treten. „Mit Cooper bilden meine Kollegin Linda Vietz und ich nun schon den fünften Therapiebegleithund aus. Wir sind sehr dankbar, dass uns das Kreiskrankenhaus als unser Arbeitgeber die Möglichkeit eröffnet, die Hunde mitzubringen und hier auszubilden. Schon seit 2016 können wir so im Kreiskrankenhaus unsere Arbeit und unser Hobby verbinden. Die Therapiestunden sind eine sehr schöne Abwechslung zum Verwaltungsjob und wir nehmen viel Freude und positive Energie aus dieser Aufgabe mit.“
Ausbildung beginnt im Welpenalter
Die Ausbildung eines Therapiehundes ist ein sorgfältiger Prozess, der viel Zeit und Engagement erfordert und bestenfalls bereits im Welpenalter beginnt. Zunächst ist es besonders wichtig, dass sich Cooper von klein auf an die Umgebung im Krankenhaus gewöhnt. Er lernt die vielen Geräusche, Gerüche, Räume und natürlich Personen kennen. Das ist entscheidend, um später in allen Situationen ruhig und gelassen zu reagieren. Zu Beginn ist dies sehr anstrengend für den Kleinen, so dass er nach dem Besuch auf der Geriatrie für den Rest des Tages schlafend in seinem Körbchen neben Frau Birkenbuschs Schreibtisch liegt.
Cooper tut Körper und Seele gut
Bis zu seiner Prüfung als Therapiebegleithund ist es noch ein langer Weg. Doch von Anfang an wird Cooper freudig von den Senioren begrüßt, die an dem Angebot zur Therapiestunde teilnehmen. Die Patientinnen und Patienten reagieren sehr positiv auf den Kontakt mit dem Tier, vergessen für eine Weile ihre Sorgen und Schmerzen. Die Vorteile für die Senioren sind inzwischen medizinisch unumstritten. Sie wirken gleich auf drei Ebenen positiv auf die Patienten. Mit jedem freundlichen Schwanzwedeln, jedem Anschmiegen und sich streicheln lassen bringen Cooper und seine älteren Kolleginnen Alaska, Zazou, Nala und Lou Freude und Trost, mildern Ängste und wirken stimmungsaufhellend auf die Psyche. In der Interaktion mit den Tieren werden die Senioren kognitiv gefordert und angeregt mit dem Tier, aber auch mit der Trainerin und den Mitpatienten zu sprechen. Gleichzeitig kommt Bewegung ins Spiel, die Patienten werden mobilisiert. Als erfreulicher Nebeneffekt wirkt sich die Tiergestützte Therapie nachweislich positiv auf das Herz-Kreislauf-System aus und senkt erhöhte Blutdruckwerte.
Bereicherung des Therapieangebots für Senioren
Der Chefarzt der Klinik für Geriatrie, Dr. med. Dr. theol. Matthias M. Gernhardt ist überzeugt von dem Konzept: „Die besondere Therapieform, die wir hier im Kreiskrankenhaus dank Frau Vietz und Frau Birkenbusch anbieten können, bereichert unser therapeutisches Angebot. Unsere Patientinnen und Patienten, die hier in der geriatrischen Frührehabilitation wieder „Fit für den Alltag“ werden wollen, blühen im Kontakt mit den Tieren regelrecht auf. Aber auch unsere Mitarbeitenden strahlen, wenn Cooper über den Flur getapst kommt.“