Akademisches Lehrkrankenhaus der Philipps Universität Marburg
Logo Zertifizierte Lipid-Ambulanz der DGFF

Klinik für Innere Medizin, Sektion Kardiologie Lipid-Ambulanz

Lipidstoffwechselstörungen sind einer der Hauptrisikofaktoren für Arteriosklerose und ihre kardiovaskulären Folgeerkrankungen wie Herzinfarkt und Schlaganfall, die nach wie vor eine der häufigsten Todesursachen sind.

Fehlinformationen ( auch von Ärzten) können zu Unsicherheit und Fehleinschätzung der Risiken von Fettstoffwechselstörungen und ihren Folgeerkrankungen führen. Aus diesem Grund wurde eine strukturierte und currixuläre Fortbildung entwickelt, die mit dem Zertifikat Lipidologe DGFF abgeschlossen wird.

Störungen im Lipidstoffwechsel

© Akcea Therapeutics Germany GmbH

 

Beispiele von Fettstoffwechselstörungen

  • Das Bild zeigt das Blutserum eines FCS-Patienten (Familiäres Chylomikronensyndrom).
  • Hypercholesterinämie
  • Hypertrigylceridämie
  • Kombinierte Hyperlipoproteinämie
  • Lipoprotein a (Erhöhung)
  • Chylomikronensyndrom

 

 

 

 

 

Erhöhte Cholesterin – und Trigylceridspiegel können zu atherosklerotischen Ablagerungen im gesamten Gefäßsystems führen. Prävention, Diagnostik und Therapie von Fettstoffwechselstörungen sog. Dyslipidämien sind in diesem Zusammenhang von zentraler Bedeutung. Dabei gilt es erworbene oder angeborenen Fettstoffwechselstörungen zu unterscheiden.

Das individuelle Risikoprofil hilft bei der Therapieentscheidung. Bei der ersten Vorstellung wird ein spezieller Fragebogen ausgefüllt. Eine genetische Prädisposition kann durch entsprechende Lebens-und Ernährungsformen die Erhöhung der Blutfette begünstigen. Dabei wird zwischen Primär- und Sekundärprävention unterschieden.

Diagnostisch und therapeutisch besteht eine enge Zusammenarbeit zwischen Labormedizin incl. Humangenetik, Ernährungsmedizin, Diabetologie, Radiologie/Angiologie, Nephrologie, Gastroenterologie.

Therapeutisch werden neben der Ernährungstherapie Medikamente eingesetzt. Dabei haben sich die Therapiemöglichkeiten in den letzten Jahren erheblich weiterentwickelt. Große Hoffnungen bei der Behandlung der erblichen schweren Fettstoffwechselstörungen liegen in der Weiterentwicklung der Gentherapie (antisense Therapie).

In ausgewählten Einzelfällen kann auch eine Lipidapherese (Blutwäsche/extracorporale Lipidelemination) zum Einsatz kommen, in der bestimmte Lipide aus dem Blut gefiltert werden, ähnlich einer Dialyse.

Weitere Informationen unter:

www.lipid-liga.de

Die Lipidambulanz

Die DGFF bietet ein Zertifizierungsprogramm für Versorgungseinheiten als Lipid-Ambulanz DGFF an. Im Kreiskrankenhaus wurde erstmals in 2019 die Zertifizierungen absolviert und in 2022 fand eine erfolgreiche Rezertifizierung statt.

Hiermit ist die besondere diagnostische und therapeutische Qualifikation auf dem Gebiet der Lipidologie bestätigt.