Akademisches Lehrkrankenhaus der Philipps Universität Marburg
Arzt erklärt Patientin MRT-Aufnahmen

Klinik für Innere Medizin, Sektion Neurologie Schlaganfallbehandlung

Die Akutbehandlung der Patienten mit der Verdachtsdiagnose Schlaganfall erfolgt auf der spezialisierten Schlaganfallstation (Stroke Unit). Jährlich werden im Kreiskrankenhaus zwischen 200 und 250 Patienten mit einem Schlaganfall behandelt.

In einem multidisziplinären, auf die Schlaganfallbehandlung spezialisierten Team unter fachlicher Leitung von Herrn Dr. med. Wael Marouf, Facharzt für Neurologie und Leiter des neugegründeten Fachbereichs Neurologie, welcher organisatorisch und personell in der Klinik für Innere Medizin integriert ist (Leitung Chefärztin Frau Dr. med. Elisabeth Pryss, MHBA).

Die Röntgenabteilung des Hauses verfügt zur Diagnostik über ein 64-Zeiler Computertomographen. Diese garantiert für die Befundung von Computertomographie einschließlich Angio-CT eine 24-Stunden-Bereitschaft. Seit 2013 wird durch die Praxis Mariß ein 1,5 Tesla MRT-Gerät im Kreiskrankenhaus betrieben. Teil des in Frankenberg tätigen Praxisteams ist Dr. Joanna Zelder, die über die Schwerpunktbezeichnung “Neuroradiologie” verfügt.

Schlaganfall ist ein Notfall

Dieser macht sich mit plötzlich auftretenden neurologischen Defiziten bemerkbar [z.B. Halbseitenlähmung, Halbseitengefühlsstörung, Sprachstörung, Sehstörung]. Je früher der Patient ins Krankenhaus kommt, desto besser sind die Behandlungsmöglichkeiten. So können die bleibenden neurologischen Ausfälle und Behinderung gemildert oder vermieden werden.

Die Behandlung von Schlaganfallpatienten ist im ganzheitlichen, multidisziplinären Konzept (ärztliche Versorgung, Pflege, Physikalische Therapie, Logopädie und Ergotherapie) organisiert. Alle Berufsgruppen, insbesondere unser Pflegeteam, verfügen über eine langjährige Erfahrung in der Betreuung von Menschen mit Schlaganfall. Durch regelmäßige Schulungen und Weiterbildungen wird ein hohes Maß an fachlicher und menschlicher Kompetenz sichergestellt. Dazu zählt unter anderem das Pflegefortbildungsprogramm der DSG (Deutsche Schlaganfallgesellschaft).

Beim akuten Hirninfarkt wird notfallmäßig eine medikamentöse Auflösung des Blutgerinnsels (Thrombolyse-Therapie – auch „Lyse“ genannt) im Zeitfenster von 4,5 Stunden in unserer Klinik durchgeführt. Beim Nachweis eines relevanten Gefäßverschlusses muss das Blutgerinnsel zusätzlich mit einem Gefäßkatheter direkt entfernt werden (Thrombektomie). Dafür müssen die Patienten nach entsprechender Tele-Konsultation zum Kooperationszentrum im Klinikum Kassel verlegt werden.

Seit 2015 ist das Kreiskrankenhaus Teil des neu gegründeten Neuro-Netz Mitte mit teleneurologischer Anbindung und 24-Stunden-Bereitschaft an die Klinik für Neurologie (PD Dr. Roth) im Klinikum Kassel. Das Neuronale Netzwerk Mitte umfasst mehr als 10 Kliniken, die gemeinsam an der Optimierung der Versorgung von Schlaganfall-Patienten in unserer Region arbeiten. Dazu hat sich der Verbund einer strengen Qualitätsprüfung unterzogen. Dem Neurovaskulären Netzwerk wurde hierfür ein Zertifikat erteilt, welches bestätigt, dass die Qualitätsstandards der Deutschen Schlaganfall-Gesellschaft, der Deutschen Gesellschaft für Neurochirurgie und der Deutschen Gesellschaft für Neuroradiologie erfüllt sind.

Weitergehende Informationen zum Neuro-Netz Mitte lesen Sie hier.

Darüber hinaus ist in der Klinik eine Schlaganfall-Selbsthilfegruppe etabliert, die zu jedem Schlaganfallpatienten persönlich Kontakt aufnimmt.

Schlaganfall - Informationen für Betroffene und Angehörige

Schlaganfall (4,0 MiB)