Akademisches Lehrkrankenhaus der Philipps Universität Marburg

Qualitätsorientierte Versorgung von geriatrischen Patienten

Das Leitungsteam der Klinik für Geriatrie mit der Geschäftsführung. (v.l. Stationsmanagerin D. Schütz, Chefarzt Dr. Dr. M. M. Gernhardt, Geschäftsführerin M. Janson, Leitende Oberärztin J. Schneider, Funktionsoberärztin S. Gonswa-Neuhaus
Das Leitungsteam der Klinik für Geriatrie mit der Geschäftsführung. (v.l. Stationsmanagerin Denise Schütz, Chefarzt Dr. Dr. Matthias M. Gernhardt, Geschäftsführerin Margarete Janson, Leitende Oberärztin Jelena Schneider, Funktionsoberärztin Susanne Gonswa Neuhaus)

Altersmedizin am Kreiskrankenhaus in den Bundesverband Geriatrie aufgenommen

Die Klinik für Geriatrie am Kreiskrankenhaus Frankenberg unter der Leitung von Chefarzt Dr. med. Dr. theol. Matthias Michael Gernhardt setzt auf hohe Qualitätsmaßstäbe. Deshalb wurde in diesem Jahr die Aufnahme in den Bundesverband Geriatrie beantragt. Dieser hat sich zum Ziel gesetzt, die geriatrische Versorgung bundesweit zu fördern. Er vertritt seine Mitglieder auf gesundheitspolitischer Ebene und verfügt über multiprofessionelle Expertise, mit der er als Ratgeber zur Verfügung steht. Für Patienten ist es wichtig zu wissen, dass der Verband als anerkannter Qualitätsindikator gilt. Er stellt an seine Mitglieder hohe an aktuelle medizinische Erkenntnisse ausgerichtet Anforderungen für die Versorgung der Patienten.

Um den Verband beizutreten zu können, fand eine Visitation der Geriatrie an der Kreisklinik statt, bei der die Vertreter des Bundesverbandes die Räumlichkeiten, die Organisation und die Zahl und Qualifikationen der Mitarbeiter prüften. Die Geriatrie am Kreiskrankenhaus erfüllt mit seinen, extra für die Bedürfnisse der älteren Patienten renovierten Räumlichkeiten wie Patientenzimmer mit alters- und behindertengerechtem Bad, Aufenthalts- und Therapieräumen die erforderlichen Standards. Das geriatrische Team, das sich gemeinsam um die hochaltrigen und meist multimorbiden Patienten kümmert, umfasst Ärzte mit geriatrischer Facharztausbildung, speziell geschultes Pflegepersonal, Physio- und Ergotherapeuten sowie eine Logopädin. Unterstützt werden diese bei Bedarf vom Patientenmanagement (Sozialdienst) und einem Psychologen.

Die Visitatoren des Bundesverbandes Geriatrie bescheinigten der Geriatrie am Kreiskrankenhaus, alle Qualitätskriterien einzuhalten. Besonders lobten Sie das Team, welches einen sehr kompetenten und motivierten Eindruck mache. Der Patient stehe hier klar im Mittelpunkt.

Die Geriatrie ist das Fachgebiet der Medizin, das sich mit Erkrankungen der älteren und hochaltrigen Menschen beschäftigt. In der Akutgeriatie werden die Patienten fachübergreifend therapiert, um eine Rückkehr ins gewohnte Lebensumfeld zu ermöglichen. Es findet also eine Behandlung der Erkrankung(-en) statt, die zu einem Klinikaufenthalt geführt haben und zugleich werden indikationsbezogene Rehabilitations-Maßnahmen eingeleitet, um die Menschen wieder „alltagsfit“ zu machen.

„Unsere Patienten haben in der Regel vielschichtige Probleme. Zu den akut zu behandelnden Beschwerden kommen meist mehrere chronische Erkrankungen und Syndrome, sowie deren Langzeitfolgen wie Erschöpfung, Schmerzen, Verlust der Mobilität und Beweglichkeit oder auch Depressionen hinzu. Deshalb folgen wir einem ganzheitlichen Ansatz, gehen ganz individuell auf jeden einzelnen Patienten ein und entscheiden im Team, welche Therapien ihm am besten weiterhelfen können“, berichtet Dr. Dr. Gernhardt. „Das beginnt schon bei der motivierenden Pflege, mit der jeder Patient nach seinen Fähigkeiten angeregt wird, das Bett zu verlassen, die Körperpflege und das Essen wieder (weitgehend) selbständig zu absolvieren“ erklärt die Stationsmanagerin Denise Schütz. „Unsere Therapeuten mobilisieren die Patienten, trainieren die Feinmotorik oder das Sprechen und geben auch alltagstauglich Tipps.“

„Bei Bedarf findet eine psychologische Betreuung statt, denn viele unsere Patienten befürchten eine (weitere) Einschränkung Ihrer Eigenständigkeit, Ihrer Möglichkeiten zur Teilnahme am Alltagsleben und Vereinsamung.  Bei der Frage, ob nach dem Aufenthalt in der Geriatrie weiter Pflegebedarf besteht, besprechen die Mitarbeiterinnen des Patientenmanagements mit Patienten und deren Angehörigen die Optionen nach dem Klinikaufenthalt, helfen bei der Beantragung von Leistungen und Pflegestufen“, führt die leitende Oberärztin Jelena Schneider fort. „Das Ärzteteam wiederum kümmert sich um die medizinischen Belange und kann dabei auf eine Vielzahl von diagnostischen Möglichkeiten hier im Haus zurückgreifen. Selbstverständlich ziehen wir auch die anderen Fachärzte in der Klinik zu Rate, wenn es speziellen Bedarf gibt.“

„Prinzipiell stellen wir aber auch bei jedem Patienten der zu uns kommt, die bisherigen Therapien und insbesondere Medikationen von chronischen Erkrankungen auf den Prüfstand. Da wir als Geriater über eine besondere Expertise zur Polypharmazie (regelmäßige Einnahme einer Vielzahl von Medikamenten) verfügen, können wir in vielen Fällen den Medikationsplan überarbeiten, besser verträgliche Alternativen vorschlagen oder Dosierungen verbessern. Hiermit optimieren wir den Therapieerfolg und verringern Nebenwirkungen“, ergänzt ihre Kollegin, Funktionsoberärztin Susanne Gonswa-Neuhaus.

Die Geschäftsführerin des Kreiskrankenhauses Margarete Janson gratulierte zur Aufnahme in des Bundesverband Geriatrie: „Die Aufnahme in den Verband ist nicht selbstverständlich. Sie erfolgt nur nach sorgfältiger Begutachtung unsere Qualitätsstandards, die auch zukünftig regelmäßig vom Verband überprüft werden. Unsere Geriatrie lebt die patientenzentrierte Versorgung vor. Viele Patienten und auch Angehörige bedanken sich ausdrücklich beim Stationsteam für die liebevolle Betreuung. Für das Team birgt es Zufriedenheit mit der geleisteten Arbeit, wenn die Patienten mit einer wesentlichen Verbesserung ihrer Zukunftsperspektiven entlassen werden können.“

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