Tag der älteren Generation am 3. April
Teamarbeit und Expertise in der Schlaganfallversorgung im Kreiskrankenhaus
Der dritte April ist der internationale Aktionstag der älteren Generation. Er wird von Institutionen und Verbänden genutzt, um auf die besonderen Bedürfnisse und Lebensumstände von betagten und lebenserfahrenen Menschen aufmerksam zu machen. Je älter der Mensch wird, desto häufiger treten gesundheitliche Probleme auf, die einen Krankenhausaufenthalt notwendig machen. Das Kreiskrankenhaus Frankenberg als erste Anlaufstelle in der Region hat sich an diesen Bedarf angepasst. Mit einem interdisziplinären Team werden zum Beispiel Patienten nach einem Schlaganfall versorgt. Von der Akutbehandlung in der Notaufnahme, über die Überwachung und Versorgung auf der Stroke Unit und in der Sektion Neurologie bis zur Frührehabilitation in unserer Geriatrischen Klinik deckt das Kreiskrankenhaus die komplette stationäre Versorgung für ältere Schlaganfallpatienten ab. Hierzu werden innovative Technologien und viel Fachkompetenz eingesetzt, um den Genesungsprozess zu unterstützen.
„Die Frührehabilitation nach einem Schlaganfall erfordert einen ganzheitlichen Ansatz, der auf modernster Behandlungsmethoden und fachlicher Expertise bei Ärzten, spezialisierten Pflegekräften und Therapeuten basiert", erklärt Margarete Janson, Geschäftsführerin des Kreiskrankenhauses. „Durch kontinuierliche Fortschritte in der Rehabilitationstechnologie und die enge Zusammenarbeit unseres engagierten Teams von fast 600 Mitarbeitenden im Haus sind wir stolz darauf, unseren Beitrag zur Gesundheit und Lebensqualität der Menschen hier vor Ort zu leisten.“
Der Sektionsleiter der Neurologie Dr. med. Wael Marouf betont: „Gerade für betagte Patienten ist es sehr vorteilhaft, dass wir sie vom Auftreten des Schlaganfalls bis zur Entlassung nach Hause mit einem gut aufeinander abgestimmten Behandlungsplan und einem eng zusammenarbeitenden Team betreuen können. Auch die ambulante Nachsorge kann über meine Neurologische Sprechstunde im Medizinischen Versorgungszentrum gewährleistet werden.“
„Einen Schlaganfall zu erleiden, ist eine zutiefst verunsichernde Erfahrung. Das gilt insbesondere für ältere Menschen, die fürchten, danach pflegebedürftig zu sein und vielleicht nicht zurück in ihr gewohntes Umfeld zu können. In vielen Fällen können wir den Patienten ihre Ängste nehmen, beruhigend auf sie einwirken und mit kleinen aber kontinuierlichen Fortschritten in der Frührehabilitation auch wieder Zuversicht vermitteln“, erklärt Dr. Matthias M. Gernhardt, Chefarzt der Klinik für Geriatrie. „In einem bekannten Umfeld, gut erreichbar für die Angehörigen und mit einem vertrauten Behandlungsteam, fühlen sich die Senioren am wohlsten. Einem mehrwöchigen Aufenthalt in einer Neurologischen Reha-Einrichtung, der bei jüngeren Schlaganfallpatienten obligatorisch empfohlen wird, fühlen sich betagte Patienten oft nicht gewachsen.“
Auch die technische Ausrüstung für die Akutversorgung und die Frührehabilitation sind gut aufgestellt. So wurde im letzten Jahr die Stroke Unit mit zusätzlicher Überwachungstechnik und in neu gestalteten Räumlichkeiten - angegliedert an die Intensivstation - wiedereröffnet. In der Physikalischen Abteilung stehen, dank des Fördervereins, innovative Geräte wie der Thera-Trainer und eine Übungstreppe zur Verfügung, um die Rehabilitation nach einem Schlaganfall effektiver und sicherer zu gestalten. Mit Thomas Müller, der das Team der Physikalischen Therapie als erfahrener zertifizierter Bobath-Therapeut bereichert, ist besondere Fachkompetenz im Einsatz. Das Bobath-Konzept verfolgt das Ziel, durch wiederkehrende Bewegungsübungen das Gehirn zur Bildung neue Nervenverknüpfungen anzuregen. Bestenfalls können so durch den Schlaganfall geschädigte Funktionen wieder neu aufgebaut werden.
Auch Ergotherapeuten und Logopäden kommen zu Einsatz, um Feinmotorik und Sprachvermögen zu trainieren. Die spezialisierten Pflegekräfte auf der Geriatrie nutzen zudem den Ansatz der sogenannten aktivierenden Pflege damit die Patienten so früh wie möglich ihre alltagspraktischen Fähigkeiten wiedererlangen.
Alle Mitarbeiter, die an der Versorgung der Schlaganfall-Patienten beteiligt sind freuen sich, wenn sie die Patienten gestärkt und auf einem guten Genesungsweg wieder zurück in sein gewohntes Umfeld entlassen können. Die Zusammenarbeit im interdisziplinären Kollegium ist auch für die Mitarbeiter selbst bereichernd. „Jeder im Team, ob Arzt, Pflegekraft oder Therapeut, hat seinen eigenen Blick auf den Patienten und bringt seine eigene Expertise ein. Gemeinsam und auf Augenhöhe entscheiden wir, welche Therapie individuell zielführend ist“, beschreibt Dr. Gernhardt die Zusammenarbeit.