Workshopreihe für Hausarztpraxen aus der Region
Mit drei interessanten und abwechslungsreichen Workshops informierte das Kreiskrankenhaus in der zweiten Jahreshälfte 2023 Hausarztpraxen und Allgemeinmediziner aus der Region.
Im Dezember lud Dr. Wael Marouf, Sektionsleiter der Neurologie zum 2. Workshop „Aktuelle Neurologie für Hausarztpraxen“ zum Thema Polyneuropathie und Carpaltunnelsyndrom ein. Wie bereits im Vorjahr erhielt er dabei Unterstützung von Gastdozent Prof. Dr. Jörn P. Sieb, Chefarzt der Klinik für Neurologie am Helios Hanseklinikum aus Stralsund.
Bei einer Polyneuropathie ist die Reizweiterleitung der Nerven gestört. Reize werden nicht, zu stark oder abgeschwächt an das Gehirn geleitet. Zu den Symptomen gehören Schwäche und Kribbeln oder Empfindungsverlust, meiste in den Füßen und Händen.
Das Carpaltunnelsyndrom ist eine schmerzhafte Quetschung des Medianusnervs im Karpaltunnel des Handgelenks. Die Finger und der Daumen können schmerzen, kribbeln und taub werden.
Neben dem theoretischen Teil des Workshops lag die Aufklärung zu diesen Themen in den praktischen Übungen. Hier veranschaulichte Dr. Marouf anhand einer Probandin die praktische Messung an den entsprechenden Extremitäten und erklärte eindrucksvoll, was hinter den Kulissen passiert, wenn Hausärzte ihre Patienten an die Neurologie überweisen.
Dr. Arkadiy Radzikhovskiy eröffnete im September das Workshop-Format mit der Vorstellung des Leistungsspektrums der Klinik für Allgemein– und Viszeralchirurgie und den neuesten Verfahren aus der Hernien-, CED- und Adipositaschirurgie.
Zuvor erläuterte Sandra Huthwelker, Leiterin des Patientenservicezentrums (PSZ) und des Belegungsmanagements die Abläufe im PSZ. Anhand eines Films wurde den Hausärzten gezeigt wie eingewiesenen Patienten vom Verlassen der Hausarztpraxis über die Aufklärung und OP-Vorbereitung bis hin zum Aufwachen nach einem Eingriff in unserem Hause durch das PSZ begleitet werden.
Dr. Joachim Sander berichtete anhand eines realen Falles, wie wichtig, hilfreich und lebensrettend eine gastroenterologische Untersuchung für Patienten sein kann. Mit vielen interessanten und detaillierten Aufnahmen und Erläuterungen konnte er dies den interessierten Zuhörern näherbringen und sensibilisieren.
Beim 1. Geriatrisch-Unfallchirurgischen Symposium Mitte Oktober wurde durch den Chefarzt der Geriatrie Dr. Dr. Matthias Gernhardt das Thema Sturz und dessen Folgen bei älteren Menschen genau unter die Lupe genommen. Er veranschaulichte neben den häufigsten Ursachen, die zu einem Sturz im hohen Alter führen können auch die Sturzangst, die meist durch ein vorangegangenes Sturzereignis resultieren. Auf eine wirksame Sturzprävention wurde ebenfalls eingegangen.
Sehr anschaulich referierte in diesem Zusammenhang Oberärztin Ulrike Ebert der Klinik für Orthopädie und Unfallchirurgie unterhaltsam über gängige Operationsverfahren, wie sie in der Alterstraumatologie zur Anwendung kommen.
Alle angebotenen Veranstaltungen erfreuten sich hohem Interesse bei den regionalen Fachkollegen. „Neben der Vermittlung von Fachwissen von unseren Experten ist ein Austausch bei diesen Veranstaltungen stets hilfreich und gewinnbringend für beide Seiten, dem Krankenhaus und den Hausärzten. Wir bedanken uns bei allen Teilnehmern für das entgegengebrachte Vertrauen,“ resümiert Margarete Janson. „Wir freuen uns auch in 2024 weitere Workshops anbieten zu können. Die Planungen dafür laufen gerade an,“ freut sich die Geschäftsführerin.
Bild: Neurologe Dr. Wael Marouf zeigt an einer Probandin wie eine Messung am Patienten durchgeführt wird, wenn der Verdacht einer Polyneuropathie besteht.