Akademisches Lehrkrankenhaus der Philipps Universität Marburg

Gefahr durch Keime – Schutz vor Keimen Korrekte Händehygiene

Was ist eine Händedesinfektion?

Unter einer Händedesinfektion versteht man das Einreiben der Hände mit einem in der Regel auf Alkohol basierenden Desinfektionsmittel, das speziell für die Anwendung an den Händen entwickelt wurde. Dabei werden die auf den Händen befindlichen Keime, Bakterien und Viren, abgetötet.

Warum soll eine Händedesinfektion durchgeführt werden?

Pathogene, also krankmachende Keime werden am häufigsten über die Hände verbreitet. Händehygiene gehört deshalb zu den wichtigsten Hygienemaßnahmen im Krankenhaus.

Hände spielen eine wichtige Rolle. Sie verursachen eine Keimverschleppung von Mensch zu Mensch, aber auch von einer Körperregion in eine andere an ein und derselben Person. Händedesinfektion bzw. Händehygiene hat zum Ziel, die Verbreitung von Erregern zu verhindern, Mikroorganismen abzutöten und Verschmutzungen zu entfernen.

Wer sollte eine Händedesinfektion durchführen?

  • Alle Mitarbeiter des Krankenhauses, insbesondere medizinisches Personal mit direktem Patientenkontakt.
  • Besuchern wird empfohlen, vor und nach Betreten eines Patientenzimmers eine Händedesinfektion durchzuführen.
  • Als Patient sollten Sie die Händehygiene immer ernst nehmen, z. B. beim Verlassen des Zimmers, nach dem Toilettengang, nach Kontakt zu Mitpatienten.
  • Insbesondere Patienten, bei denen eine Besiedlung oder Infektion mit übertragbaren Erregern vorliegt. Dies kann zum Beispiel eine Durchfallerkrankung sein oder der Nachweis von multiresistenten Erregern. Hier ist insbesondere eine Händedesinfektion vor Verlassen des Zimmers, nach Benutzung der Toilette oder nach dem Naseputzen erforderlich. In diesem Fall werden Sie von Stationsmitarbeitern entsprechend informiert.
  • Bei gesunden Menschen ist häufig das Waschen mit Wasser und Seife ausreichend: nach Benutzung der Toilette, bei verschmutzten Händen und vor dem Essen.

Wo finde ich Händedesinfektionsmittelspender?

  • gleich bei Betreten des Krankenhauses im Eingangsbereich,
  • in allen Ambulanzen und allen Untersuchungsräumen
  • in allen Toilettenräumen
  • vor und in den Patientenzimmern

Warum nicht im häuslichen Bereich?

Wir Menschen und unsere Umgebung sind natürlicherweise mit vielen Mikroorganismen, also Bakterien, Pilzen und Viren, besiedelt, die uns von Geburt an durch unser Leben begleiten. Sie besiedeln unsere Haut, unsere Schleimhäute und vor allem unseren Darmtrakt. Was immer wir anfassen, wem immer wir die Hand geben, was immer wir berühren, Mikroorganismen werden hin und her getragen. Das ist ein ganz natürlicher Vorgang. Deshalb hat eine Familie bzw. Lebensgruppe gewöhnlich das gleiche Reservoir an diesen Mikroorganismen. Auf diese Keimflora sind wir angewiesen, helfen diese Mikroorganismen uns doch, unser Wohlbefinden zu erhalten. Sie sind unter anderem Bestandteil unserer natürlichen Abwehr gegen andere, uns krank machende Keime. Erst wenn wir unsere eigene Keimflora zerstören, kommt es zu einer Störung des Miteinanders aus Mensch und Bakterie.

Die Mikroorganismen, die auf unsere Hände gelangen, können uns aber auch krank machen, z. B. können Darmbakterien Durchfall auslösen oder Bakterien oder Viren aus der Nase eine Erkältung verursachen.

Deshalb sind wir bestrebt, solche Mikroorganismen immer wieder zu entfernen: wir waschen uns zuhause die Hände. Und im Krankenhaus desinfizieren wir uns die Hände.

Außerhalb von Krankenhäusern, Arztpraxen und anderen medizinischen Einrichtungen ist es gewöhnlich nicht nötig, alles zu desinfizieren. Waschen Sie sich sorgfältig und häufig die Hände und befolgen Sie die Regeln der persönlichen Hygiene.